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Porcupine Tree - das Konzert

Porcupine Tree live * unglaublich mit wie viel Druck und Dynamik der Sound rüberkommt * technisch auf höchstem Niveau * ein echter Ohrenschmaus * die CHF 43.- haben sich mehr als gelohnt…

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Porcupine Tree

Yeah! - Heute Abend im Z7

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Sylvan's - Posthumous Silence

Gestern per Post erhalten...



Sylvan sind eine deutsche Progressive Rock-Band aus Hamburg. Sylvan existieren unter diesem Namen seit 1997.

Die Gründung durch die Brüder Söhl und Matthias Harder geht allerdings schon auf 1990 zurück, wo sich die Drei unter Namen "Temporal Temptation" zusammentaten. Ende 1990 wurde die Band in "Chamäleon" umbenannt. 1995 stiess der charismatische Sänger Marco Glühmann zu der Band. Unter dem Namen "Chamäleon" nahm die Band erste Demos auf, die bereits Ur-Versionen von Titeln enthielten, die später auf dem Debut-Album "Deliverance" von Sylvan landen sollten. Sylvan begannen als Neoprog-Band haben sich aber im Laufe ihrer Veröffentlichungen von diesem Stil ein ganzes Stück entfernt. Inzwischen spielen sie eine eigenständige Mischung aus Neoprog, (New) Art Rock, melodischer Rockmusik, Alternative, Pop usw.



Das fünfte Studioalbum von Sylvan ist ein Konzeptalbum. Die Hamburger glänzten schon immer mit langen, epischen Songs und so beschlossen sie dieses Mal die Linie von Epen wie "Encounters", "Artificial Paradise" oder "Given - Used - Forgotten" zu einem kompletten Album in diesem Stil weiterzuführen.

Damit ist klar, die elegische, atmosphärische, ausladende, verspielte, dramatische Seite der Band dominiert dieses Album. Damit einher geht eine stärkere Betonung der Tasten, denn es gilt viele Stimmungen auszuloten, viele Gefühle zu untermalen und viel Raum zu füllen. Sowas kann schnell schiefgehen, aber Volker Söhl nutzt den Raum den er bekommt mit durchaus filigraner Feinarbeit. Alles mit Keyboard-Kitsch zuzukleistern ist seine Sache (glücklicherweise) nicht und damit erstickt das Album auch nicht am Tasten-Overkill.

Ausserdem treffen die Keyboards nicht nur auf elegische, oft todtraurige Gitarren, sondern auch auf deren heftig riffende Bruderschaft (hier ja im wahrsten Sinne des Wortes ;-)), die in einigen Songs deutliche Ausrufezeichen in Richtung progmetallische Anklänge setzen. Diese Gegensätze sorgen für Dynamik und machen einen Großteil der Faszination des Albums aus. Ergänzend dazu setzt Gastmusikerin Stefanie Richter mit gefühlvollen, traurigen Cellotönen immer wieder Gänsehaut-Akzente.

Die Farbigkeit und der Tiefgang der Arrangements wird darüberhinaus noch durch die profunde Bassarbeit und das solide Schlagzeug unterstrichen, die ein mehr als stabiles Rhythmusfundament legen. Darüberhinaus kann gerade der Bass mit einigen ungewöhnlichen Linien überraschen.

Sylvan kreieren wieder moderne, sinfonische Rockmusik, die sich auf den Flügeln des New Artrock mit einigen heftigen Ausflügen direkt in die Herzen der Hörer bohrt. Die Wurzeln der Band im Neoprog werden mit einigen Bombaststellen nicht verleugnet, aber es klingt niemals hohl oder platt. Die modernen Elemente, die den Vorgänger "X-Rayed" erweiterten, werden fortgeführt, was insbesondere für die Melodieführung der Gitarre gilt. Sprachsamples und ähnliche Einlagen stärken den Konzeptcharakter.

Aber das Ganze ist weit mehr als die Summe seiner Teile, dies gilt für dieses Album ganz besonders. Es sind nicht die musikalischen Einzelleistungen, die letztlich den Wert von "Posthumous Silence" bestimmen. Wir erleben die Geschichte eines Vaters, welcher dem Leben seiner verstorbenen Tochter in ihrem Tagebuch nachforscht. Zu Lebzeiten war ihm seine Tochter fremd geworden und er hatte niemals ihre Nöte und Ängste verstanden. Nöte und Ängste, die sie vielleicht in den Tod trieben? Dies bleibt offen. Er will nun aber endlich verstehen... die Verzweiflung über die späten, zu späten, Erkenntnisse ist spürbar, wie auch die Leiden und die Zerrissenheit der Tochter. Die Emotionalität des Albums ist einfach ergreifend. Die Gedanken des Vaters sind in kurzen Zwischenspielen dargestellt, während die langen Stücke die Auszüge aus dem Tagebuch der Tochter wiedergeben.

Trotz allem macht es einem "Posthumous Silence" nicht einfach. So ein sperriger Brocken Musik und Text will natürlich erst einmal erobert werden. Aber nach einigen Durchläufen öffnen sich Ohren und Herz für dieses Gesamtwerk.



Sylvan gelingen dabei auf "Posthumous Silence" ein paar ihrer besten Kompositionen, die nur nicht so direkt ins Ohr stechen, weil sie sich perfekt ins das Albumkonzept einfügen. "In Chains", "Forgotten Virtue", "Questions" und "Answer To Life" sind ganz starke Einzeltitel, die auch für sich bestehen könnten. Gerade das mitreißend-dramatische "In Chains" und das melodische "Answer To Life" fordern geradezu die Repeat-Taste heraus. "Answer To Life" besticht insbesondere durch einen Ohrwurm-Refrain, der beweist, dass man sowas auch völlig unpeinlich 'rüberbringen kann. Aber wie gesagt: Das Ganze zählt hier, so wirkte der Song "Posthumous Silence", der das Album beschliesst, als er vorab auf dem eclipsed-Sampler erschien, reichlich verloren und deplatziert. Aber hier, an der richtigen Position im Gesamtkunstwerk, wächst der Song und verbreitet eine Atmosphäre finaler Verzweiflung, aus der aber auch Hoffnung erwächst... Es ist nie zu spät, die Dinge zum besseren zu wenden, für einen Neuanfang. Welch' ein Abschluß!

AFTER THE STORM

Schön wenn man so helfen kann:




"After the Storm" is an effort by the progressive rock community to do its share to help out the survivors of Hurricane Katrina. All of the artists involved have graciously donated music to this project, and many have contributed previously unreleased live or studio material, including New Orleans' own Woodenhead. The costs of manufacturing have been donated by NEARfest and NEARfest Records and all proceeds from the sale of this unique compilation will be donated to aid the survivors of Hurricane Katrina through Habitat for Humanity.


Squeezebox

Meine neuste Errungenschaft - eine Squeezebox - ich bin echt begeistert. Endlich kann ich auch zu Hause wieder Radio hören ;-).



Der zugehörige SlimServer läuft auf einer Synology Disk Station DS-101j. Die Squeezebox wird über den Wireless Router mit Musik versorgt. Das läuft besser als ich angenommen habe - für den Musikliebhaber wirklich ein schönes Spielzeug .

(Nun, wahrscheinlich hätte ich das Equipment nicht beschafft, wenn ich vorher von der Kündigung des Vermieters gewusst hätte. Aber so ist es wenigstens ein kleiner Trost.)

Verschwörungstheorie

Es gibt die Theorie, dass drei Songs des Albums 10,000 Days, nämlich Wings For Marie (Pt 1), 10,000 Days (Wings Pt 2) und Viginti Tres, gemeinsam ein neues Lied ergeben. Die Lieder Wings For Marie (Pt 1) (6:11 min) und Viginti Tres (5:02 min) haben zusammen die selbe Spieldauer wie das Lied 10,000 Days (Wings Pt 2) (11:13 min). Werden nun die ersten beiden Lieder (zuerst Viginti Tres und dann Wings For Marie (Pt 1)) über letzteres geschnitten, so ergibt sich tatsächlich ein in sich bemerkenswert passendes Lied. Letztendlich kann aber nicht gesagt werden, ob es wirklich Absicht der Band war, da sie sich nie zu derartigen Theorien geäußert haben und es auch in Zukunft wahrscheinlich nicht tun werden. Betrachtet man das Cover kann auch hier ein Bezug zu dieser ungewöhnlichen Form eines Hidden Track gefunden werden: Es zeigt drei Gesichter, ein großes und zwei kleinere. Nun könnte man interpretieren, dass die Gesichter die genannten Lieder symbolisieren, die beiden kleineren Gesichter die zwei kurzen Songs (Wings For Marie (Pt 1) und Viginti Tres) und das große Gesicht den längeren (10,000 Days (Wings Pt 2)).

Spacehog - Resident Alien

Auf ebay für $0.01 ersteigert :-) - nun, die CD muss man sicher nicht unbedingt besitzen - aber ein paar gute Songs sind dabei...




Though all the band members hailed originally from Leeds, England, the band was formed in New York City in 1994 when Antony Langdon met Cragg by chance, in a café where Cragg had a job killing rats. Soon after, Langdon's brother Royston joined the band, and Spacehog were born. The band signed in 1994 with Seymour Stein to Sire Records. Later when the band's original guitarist dropped out, Antony Langdon called his friend Richard Steel to join the band.

On October 24, 1995, Spacehog released their debut album, Resident Alien. It went gold on the Billboard charts, selling over 500,000 copies and spawned the hit single and video "In the Meantime" as well as the single "Cruel to be Kind". "In the Meantime" received heavy video and radio play. The band's second album, The Chinese Album, was released on March 10, 1998. Though it did not sell as well as Resident Alien, the band's popularity continued to increase as Spacehog opened for popular acts like Pearl Jam and Supergrass. The Chinese Album featured a more "artsy" sound, with the Pink Floyd-like piano on the opening track and Michael Stipe of R.E.M. contributing vocals to the song "Almond Kisses".

As a result of internal and contractual troubles, the band's third album, The Hogyssey was not released until April 10, 2001. In the meantime, the band had canceled plans for a movie and switched labels to Artemis Records. The album received good reviews and included the title track, a funkified version of Richard Strauss's "Also sprach Zarathustra", and the single "At Least I Got Laid", which received some radio play.

In 2002, Spacehog quietly broke up and the band members went their separate ways. In 2004, Royston Langdon would team up with the remaining members of Blind Melon to form the band The Quick. Later they would run into problems touring with the name, and they decided on renaming the band The Tender Trio. Ultimately, The Tender Trio would break up on March 2nd, 2006. Richard Steel would later resurface with the band Morningwood. Royston, Antony and Christian Langdon have pooled their resouces to form Arckid. As of June 2006, they have recorded eight songs with Bryce Goggin at Trout Studios in Brooklyn. Johnny Cragg, now sporting a moustache, joined The Twenty-Twos as their drummer post-Spacehog. Now, Cragg is back to the Langdon brothers' side in the newly formed Arckid.


Rob Dickinson - Fresh Wine For The Horses

Rob Dickinson und seine frühere Band Catherine Wheel waren mir bisher völlig unbekannt. Letzte Woche habe ich Rob zufällig im Radio gehört - der Song Don’t Change hat mich gleich begeistert. Die bestellte CD „Fresh Wine For The Horses“ ist am Samstag eingetroffen…


Rob wer? In den 90ern war Rob Dickinson die treibende Kraft und Frontmann in der Rockband Catherine Wheel, eine Formation, die mit ihren 6 Alben leider nie den wirklich großen kommerziellen Durchbruch geschafft hat. Stilprägend waren Catherine Wheel aber dafür umso mehr, gerade was den Bereich Alternative Rock angeht.

Immer wieder wurde gefragt, wann die vier Briten zurück kommen. Bisher haben die Fans vergeblich gewartet. Jetzt wagt sich immerhin Sänger Rob Dickinson wieder musikalisch in die Öffentlichkeit. Auch wenn es einige Parallelen zur alten Bandzeit gibt, hört sich seine Solo-CD doch ganz anders an.

Über fünf Jahre hat der Mann sich Zeit gelassen, bevor er wieder was musikalisch von sich hören ließ. Rob Dickinson ist wieder da, wenn auch ein wenig anders als zu Catherine Wheels Zeiten. Ruhiger, besonnener...
"Ich habe einige meiner Schreibgewohnheiten abgelegt, versucht, etwas langsamer zu machen. Ich glaube, alles geschieht zu der Zeit, zu der es passieren soll. Und daher glaube ich, die Platte kam für mich genau zum richtigen Zeitpunkt."



Was lag da näher, als wieder ins Studio zu gehen, und das Demomaterial auszupacken, das sich in den letzten Jahren so angesammelt hat. Ein völlig neues Arbeiten für jemanden wie Rob Dickinson - der es gewohnt ist, mit einer Band richtig an den Songs zu arbeiten: "Mehr als alle Catherine Wheel Platten ist das jetzige ein Studioalbum im wahrsten Sinne des Wortes. Kein Song wurde vorher live oder so im Studio gespielt, die Lieder wurden quasi wie im Baukasten im Studio zusammengeschraubt."

Und doch war er mit Produzent David Rolfe ja nicht ganz allein. Bei zwei Songs war Catherine Wheel fast wieder komplett, bei den Titeln "Towering and Flowering" und bei "The Storm". Dementsprechend härter und grungiger klingt auch die zweite Hälfte der CD - Dickinson kann und will seine Wurzeln eben nicht verstecken. Aber bei allen schrägen Rockriffs auf der Gitarre ist ihm wichtig, dass seine Songs eingängig bleiben: "Ich war immer ein großer Fan der Popmusik, Hauptsache melodisch, egal woher die kam. Früher habe ich viel Led Zeppelin, Pink Floyd und Neil Young gehört und mein Vater hat mir den frühen Bob Dylan näher gebracht."

Und wie eine Mischung aus alldem klingt auch seine neue CD "Fresh Wine for Horses". Also eine Art Rückbesinnung und frischer Wind zu neuen Ufern gleichzeitig. Und falls das alles nix mehr wird mit der Musik hat Rob Dickinson auch schon eine Alternative: "Motorraddesign - ich hoffe, meine eigene Firma mit Auto- und Motorrad-Design eröffnen zu können dieses Jahr. Hat zwar nix mit Musik zu tun, aber ich glaube, nach all diesen Erfahrungen wird‘s weitere Platte geben. Ich glaube an dieses neue Album, aus vollstem Herzen und stehe dazu. Mal sehen, was draus wird."

Hoffentlich wird eine Menge draus, das Potential hat "Fresh Wine for the Horses" allemal. Gut gemachter, solider Songwriter-Rock mit eingängigen Melodien, einer exzellenten Stimme und einer Menge Herzblut, was will der Hörer mehr...?

arena - pepper's ghost

Gestern erhalten und schon mehrfach durchgehört...

Interview mit Clive Nolan (Quelle: powermetal.de Alex Straka)

Es existieren heutzutage haufenweise Prog-Rock-Acts, die erstklassige Alben in regelmäßigen Abständen abliefern. Dabei klingen aber nur wenige wirklich eigenständig. Deren Alben sind dann felsenfest mit einem bestimmten Stil verbunden, den man sofort unter hunderten Acts heraushören kann. So ging es mir bei bislang jeder ARENA-Veröffentlichung, so auch bei ihrer neuen Scheibe "Pepper's Ghost". Zehn Jahre gibt es die Briten nun. Und alle paar Jahre wieder überzeugen sie mit Klanggebirgen der ganz besonderen Art. Fröhlich, traurig, sonnig, düster, warm und eiskalt sind nur wenige Attribute der musikalischen Ausdrucksstärke der Engländer. Klar, dass ein Nachhaken bei Bandchef, Gründer, Keyboarder, Hauptsongwriter und Produzent Clive Nolan notwendig wurde, der symphatisch und wortgewandt ohne Ende Rede und Antwort stand.







Alex:
Hi Clive! Alles klar bei dir?

Clive:
Oh ja, uns geht es hervorragend.

Alex:
Clive, sag mir erst einmal deine Meinung zum neuen Album zum jetzigen Zeitpunkt. Bist du zufrieden mit dem Resultat?

Clive:
Ja, ich denke schon. Ich habe die meiste Zeit des letzten Jahres in das Schreiben und Aufnehmen des Materials investiert. Ich denke, es ist immer so etwas wie ein gutes Zeichen vorab, wenn du viel Zeit für ein Album benötigst, wenn dich das Material ganz in Beschlag nimmt. Um so glücklicher bist du dann auch, wenn du endlich fertig wirst (lacht). Aber in diesem Moment bin ich mehr als zufrieden, ja.

Alex:
Für die neue Scheibe hast du ja auch THRESHOLD-Gitarrist Karl Groom mit ins Boot geholt. Warum diese Wahl? Was genau wolltest du von ihm als du ihn kontaktiert hast?

Clive:
Wir haben ja bereits einige Alben in der Vergangenheit aufgenommen, bei denen wir uns anderen Projekten widmeten. Ich wollte für "Pepper's Ghost" Unterstützung im Studioprozess haben, wollte diesen Job aber nicht irgendwem geben. Karl ist zum Beispiel unglaublich gut, wenn es um die Aufnahmen des Schlagzeugs geht. Er harmoniert da wunderbar mit unserem Drummer Mick. Ja, aber im Großen und Ganzen machte er mir meine Aufgabe, die Produktion des Albums, eine ganze Menge einfacher und entspannter.

Alex:
Ich persönlich finde, dass "Pepper's Ghost" etwas back to the roots und zurück zur Härte geht. Das Album baut denke ich sehr auf dem Artrock der späten siebziger Jahre auf. Ein wenig kann man die Nähe zu Bands wie RUSH, GENESIS, SAGA und den alten MARILLION heraushören. So viele Bands in diesem Fahrwasser gibt es heutzutage nicht. AYREON würden mir da auf Anhieb noch einfallen. Was denkst du über Einzigartigkeit, über einen eigenen Stil, den ich ARENA attestiere?

Clive:
Nun ja, wenn wir uns hinsetzen und mit dem Schreiben eines Albums beginnen, haben wir eigentlich immer nur eines im Sinn: Das bestmögliche aus uns herauszuholen! Wir hören viel von diesen alten Sachen, wir sind aber sehr offen für neue Strömungen. Ob du es glaubst oder nicht: Wir hören alle neuen Strömungen im Rock, Heavy Rock und auch Heavy Metal und wir versuchen von all diesen Bands und deren sehr guten Einfällen zu lernen. Es ist dann durchaus nicht unmöglich, dass auch eigentlich ARENA-fremde Stilelemente in unseren Sound integriert werden. Musikalische Weiterentwicklung! Manchmal kommen diese extrem harten Elemente sicherlich kräftiger zum tragen und das ist bei "Pepper's Ghost" definitiv der Fall (lacht).

Alex:
Hast du zur Zeit einen Songfavoriten auf der Scheibe?

Clive:
Ja klar, der wechselt nur immer (lacht). Zur Zeit ist es 'Bedlam Fayre', der Opener unseres neuen Albums. Es ist zwar kein unbedingt langer Song, es passiert jedoch eine ganze Menge in ihm. Er hat eine sehr fließende Struktur und das gefällt mir sehr gut.

Alex:
Kurzer Exkurs zu eurem Sänger Rob Swoden. Sagen dir die Worte 'make it or break it' im Zusammenhang mit dem berühmten dritten Album einer Bandkarriere etwas?

Clive:

Oh ja, hab ich schon einige Male gehört.

Alex:
Das dritte Album soll demnach über den weiteren Karriereverlauf der betreffenden Band entscheiden. Nun, es ist Robs dritte Scheibe mit ARENA. Du hast das Wort!

Clive:
(lacht) Oh, ich denke, er hat es bisher definitiv gemacht! Du musst dir das so vorstellen: Er kam in die Band und von diesem Zeitpunkt an war die Situation für uns wie auch für ihn eine sehr schwierige. Nicht weil wir nicht harmonieren würden, was wir sehr gut tun, sondern weil gerade er unter einem nicht gerade geringem Druck stand, seinen Platz in der Band zu finden und ARENA weiterzubringen. Das hat auf beiden Seiten ein wenig Zeit in Anspruch genommen, was denke ich in der menschlichen Natur liegt. Als die Zeit für "Contagious" gekommen war, dem Vorgänger von "Pepper's Ghost", und es an die Tour ging, war die Situation plötzlich wie ausgewechselt und jeder von uns wusste, das in front Rob Swoden, der Sänger von ARENA, steht. Wir hatten viele Leute, die versuchten Sänger von ARENA zu werden. Er wurde es. Als ich jetzt an die Arbeit mit "Pepper's Ghost" ging, hatte ich keinerlei Gedanken an 'made or break' im Kopf. Aber interessant, dass du fragst und meine Antwort ist: Auch in Zukunft beide Daumen nach oben!

Alex:
Kannst du mir mal einen kleinen Einblick in den Produktionsprozess der Scheibe geben? Von den Sessions über den Mix zum Mastering?

Clive:
Natürlich! Wir haben bereits im Januar 2004 mit dem Komponieren des Materials begonnen. Es hat dann einige Monate gedauert, die Ideen zu selektieren und zusammenzutragen. Man braucht auch immer eine gewisse Zeit um ein Feeling für die Songs zu bekommen. Du weißt, welche Gitarre dahin und welcher Sound hier drunter und so weiter. Wir konzentrierten uns danach auf die Vorproduktion, bei der wir auch schon sehr viel Wert auf die Keyboards legten und bei der wir uns bereits auf die Struktur und Dynamik der Songs konzentrierten. Wir verlagerten für die Aufnahmen die Gitarren in ein externes Studio, während wir den kompletten Rest in unserem eigenen aufnahmen. Wir hatten demnach den Vorteil, dass wir auf der Grundlage unserer Pre-Production zur selben Zeit an verschiedenen Orten aufnehmen konnten. Der komplette Produktionsprozess zog sich dann über drei Monate hin, ohne den Mix, der wie immer nicht leicht zu erstellen war. Du hast die vocal line und zahlreiche backings, den Bass, die Drums, mächtige Keyboards und drückende Gitarren. Von der Reihenfolge her begannen wir natürlich bei den Drums, nahmen dann zeitgleich den Bass und die Gitarren auf, gingen dann auf die Vocals über und erst zum Schluss kamen wir zurück zu den Keyboards. Man muss aufpassen, dass man mit ihnen nicht zum viele Klangspektren abdeckt. Am Ende wurden dann noch bestimmte Sounds fixiert, zum Beispiel die Leadsounds der Gitarre etc. Der Mix nahm dann ebenfalls mehrere Wochen in Anspruch. Wir benutzen die derzeit wohl aktuelle Methode des Harddisk-Recordings, was es uns ermöglicht immer wieder neue Einstellungen mit einem Zugriff aufzurufen. Als wir schlussendlich zufrieden mit dem Sound waren, nahmen wir uns das Mastering vor. Hier geht es darum, die Scheibe in das Format der letztendlich im Laden stehenden CD zu bringen. Hier gibt es noch mal einen Tick mehr Compression und die komplette Musik erhält mehr Bauch und Körper. Auch das Mastering geht nicht in ein paar Stunden über die Bühne. Wir brauchten ein paar nervenaufreibende Tage (lacht).







Alex:
Clive, du hattest vorhin schon einmal kurz euer Interesse auch an modernen Strömungen im Metal- oder Rockzirkus erwähnt. Auf "Pepper's Ghost" gibt es sogar Doublebass und Uptempodrumming zu hören. Ungewöhnlich für ARENA?

Clive:
(lacht) Kann man so sehen! In den letzten Jahren haben wir unseren Blick sehr weit geöffnet und dabei auch all diese Power-Metal-Bands für uns entdeckt, die mir seitdem sehr ans Herz gewachsen sind. Ich mag diese Art Musik. Doublebass, mächtige Keyboards und monumentale Chöre! Ein Teil dieser Musik ist in mich übergegangen und somit auch im Stil ARENAs vorhanden. Ich bin quasi ein wenig auf den Geschmack gekommen.

Alex:
Kannst du mir schon mal vorab irgendwelche Informationen über eure anstehenden Touraktivitäten geben?

Clive:
Na klar! Wir werden Ende des Jahres, wahrscheinlich September/Oktober, eine sehr große Produktion auf die Straße bringen. Dieses Jahr ist ja ein besonderes Jahr für uns. Zehn Jahre bestehen ARENA jetzt und das muss natürlich etwas größer gefeiert werden. Wir werden Songs sämtlicher ARENA-Veröffentlichungen bringen, was einiges an Zeit in Anspruch nehmen wird. Das war die Planung für die zweite Jahreshälfte. In der ersten werden wir einige Festivals rund um den Erdball spielen. Im Mai kommen wir auch zu euch rüber.

Alex:
Wie hat eigentlich die internationale Presse "Pepper's Ghost" aufgenommen?

Clive:
Das Feedback ist bislang wirklich fantastisch. Wir hören viele Schlagworte, wie "frisch", "unverbraucht", "intensiv" und lauter solche Sachen. Das gibt uns einen ungeheuren Schub und gibt uns auch wiederum neue Blickwinkel bestimmte Sachen zu sehen. Die Band ist momentan sehr gefragt und das neue Material ist allerorts wohlwollend aufgenommen worden. Wir sind mit mehr Konzentration an das Album gegangen, als jemals zuvor an eines, und haben das Maximum unserer derzeitigen Schaffenskapazität herausgeholt. Das wird honoriert.

Alex:
Clive, was antwortest du mir, wenn ich folgende Meinung in den Raum stelle: ARENA ist das Erbe MARILLIONs in ihrer Fish-Ära? Viele Leute definieren euch genau so.

Clive:
Oh, zunächst mal ist das ja ein großes Kompliment, für das ich ihnen danke. Unkritisch, aber großartig (lacht). Nun, ich denke schon, dass wir gewisse Elemente gerade der frühen MARILLION-Phase für ARENA beanspruchen. Wahrscheinlich handelt es sich aber in erster Linie um die intensive Atmosphäre solcher Alben wie "Script For A Jesters Tear", die man ja schon fast als marillionish bezeichnen könnte, und die auch zu einem Trademark ARENAs geworden ist. Persönlich wie musikalisch würde ich jedoch eine gewisse Distanz zwischen dem Schaffen beider Bands sehen.

Alex:
Clive, ich wünsch dir noch einen schönen Abend. Grüß mir die Jungs! Hast du noch ein paar warme Worte für unsere Leser?

Clive:
Ja klar! Ich wünsche allen viel Spaß mit unserem neuen Album. Aber bitte: Kauft euch die Alben eurer Lieblingsbands, ladet sie nicht herunter. Helft den Bands damit, auch zukünftig ihre Visionen für euch zu pressen. Ansonsten sehen wir uns hoffentlich auf unserer "10 Jahre ARENA"-Tour, die für euch ein ganz spezielles Erlebnis werden soll.



Konzert

Ich habe schon laaaaaaange kein Konzert mehr besucht. Jetzt habe ich mir aber Karten für eine meiner Lieblingsbands erstanden. Ich freue mich riesig…

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